Mittwoch, 4. Oktober 2017

Radfahren ist gesund.

Also ich, ich fahre gerne Rad.   Bewegung an der frischen Luft, das hält jung. Da kann man alt werden. Und das Schöne am Radfahren ist, man hat nicht nur eine prima Gymnastik, man kommt auch weiter. Wenn man überlegt, wie ungesund da die Autofahrer leben, mit ihrer gefährlichen Raserei.
Natürlich darf man die Gymnastik auch nicht übertreiben. Wenn ich so nachts in einer Ortschaft fahre, mache ich das Licht nie an. Da bin ich energiebewusst, die Straßenbeleuchtung kostet schon genug  Geld. Und beim Rücklicht, da ist ja nur das Birnchen kaputt. Aber erst seit drei Wochen. Na ja, man kann ja nicht ein ganzes Warenlager an Ersatzteilen mitführen. außerdem habe ich ja noch die Rückstrahler in den Pedalen und wenn mich ein Autofahrer nicht sieht bei Regenwetter, soll er sich halt mal einen neuen Scheibenwischer kaufen. Was sich diese Leute in den Blechkisten eigentlich einbilden! Bei denen geht doch auch schon mal ein Rücklicht kaputt, oder?
Kürzlich hat sich wieder so ein Benzinkutscher künstlich aufgeregt, weil ich nicht auf dem Radweg gefahren bin, sondern neben dran, auf der Fahrbahn.  Ich bin doch ein freier Bürger, da habe ich genauso ein Recht auf die Straße wie der. Eigentlich hatte ich aber nur keine Lust, auf dem Radweg zu fahren, weil mir da grade ein paar Kumpels entgegenkamen, die auch keinen Bock hatten, drüben auf dem  andern Radweg zu fahren. Kann ich verstehn, sie hätten ja über die ganze Straße rüber müssen und vorher womöglich noch am Rotlicht warten, weil da grade ein Streifenwagen der Bullen stand.  
Aber ganz schlimm ist es, wenn man einen Berg hinauffahren muss. Da fahre ich immer im Zickzack, weil das leichter geht. Glauben Sie, die dummen Autofahrer würden dann an mir vorbeifahren, wenn ich gerade beim Zack bin?
Neulich habe ich sogar die Polizei ausgetrickst. Die sind mir mit dem Streifenwagen wohl deshalb nachgefahren, weil ich ein bisschen schnell über die Stoppstelle gehuscht bin. Normalerweise fahre ich über Stoppstellen nur langsam drüber, ehrlich! Also wie ich merke, die Polente geht mir nach, bin ich erst mal voll in die Pedale gestiegen, wie der schnelle Didi. Aber wenn da nicht die Einbahnstraße gekommen wäre, hätten die mich doch erwischt. So aber bin ich einfach links weg und gegen die Richtung durch die Einbahnstraße. Das haben die sich dann doch nicht getraut, trotz Blaulicht, da war wohl zu viel Verkehr. Keinen Mut, die Jungens. Man sieht, als Radfahrer ist man gut dran.
Mein kleiner Bruder, der ist erst fünf, fährt auch schon prima Rad. Der holt abends immer den Vater vom Bahnhof ab. Ich bin ihm aber ein paar Mal vorher vorausgefahren, damit er sieht, wie man sich im Verkehr verhält. Dem sein Rad ist zwar kleiner, aber viel besser wie meines. Bei dem geht sogar die Vorderradbremse.

Aber am liebsten fahre ich in der Fußgängerzone. Da sind wir Radfahrer unter uns und können prima Slalom um die Leute und die Blumenkübel üben. Denn man muss ja schließlich im Training bleiben, wenn man alt werden will, oder?   

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